St. Sebastian, Rektoratskirche & Friedhof
Die spätbarocke Sebastianskirche prägt mit ihrem markanten Zwiebelturm das Panorama der rechten Altstadt. Ein besonderes Highlight ist der Sebastiansfriedhof – ein wahres Schmuckstück inmitten der Stadt Salzburg.
Die Geschichte der Sebastianskirche geht zurück auf Erzbischof Leonhard von Keutschach. Er ließ die Kirche in den Jahren 1505 bis 1512 errichten. Im 18. Jahrhundert wurde die baufällig gewordene Kirche abgetragen und durch eine Saalkirche spätbarocker Prägung ersetzt. Besondere Kostbarkeiten der Sebastianskirche sind das prachtvolle Rokokoportal und das einzigartige Abschlussgitter. Den Hochaltar ziert die wundervolle Strahlenmadonna mit dem Kind aus dem Jahr 1611.
Der verheerende Stadtbrand von 1818 - der weite Teile der rechten Altstadt zerstörte - machte auch vor der Sebastianskirche nicht Halt. So fielen das Deckengemälde und das Hochaltarbild mit der Darstellung des Hl. Sebastian den Flammen zum Opfer. Anfang des 19. Jahrhunderts begann die Wiederherstellung der Kirche: An die Stelle der verkohlten Barockgemälde traten Bildnisse zeitgenössischer Künstler, hinzu kamen Beichtstühle in zeitgemäßer Form.
Fürsterzbischof Wolf Dietrich von Raitenau ließ den Friedhof in der Art eines italienischen Campo Santo zwischen 1595 und 1600 anlegen. Alte Salzburger Bürger- und Kaufmannsfamilien und bekannte Persönlichkeiten haben in den prächtigen Arkaden des Friedhofs ihre letzte Ruhestätte gefunden. Dazu gehören Mozarts Vater Leopold, Wolfgangs Gattin Constanze sowie ihr zweiter Mann Georg Nikolaus. Zudem befindet sich im Durchgang zum Sebastiansfriedhof seit 1564 das Grabmal des berühmten Arztes Theophrastus Bombastus von Hohenheim, genannt "Paracelsus".
Als die wohl prächtigste Grabstätte erhebt sich in der Mitte des Sebastiansfriedhofs die Gabrielskapelle, das Mausoleum von Fürsterzbischof Wolf Dietrich. Sie wurde nach Plänen von Elia Castello gebaut und zählt zu den architektonischen Schmuckstücken des damaligen Landesfürsten.