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Blick auf Schloss Hellbrunn, Wasserparterre und Festung Hohensalzburg | © Tourismus Salzburg / K. Brugger
Schauplätze
Das erste Luxus-Chalet Salzburgs: Die Villa Suburbana des Markus Sittikus als exklusives Hideaway
Summerfeeling, stylisches Ambiente, kreative Kunstszene gepaart mit internationaler Schickeria? Rauschende Jetset-Partys in den Villen vor den Toren der Stadt? Ja, das gibt’s im kleinen Salzburg. Und das gab es auch schon vor mehr als 400 Jahren in Hellbrunn.
Fancy Partyszene in der villa suburbana
Unsere Event-Location ist ein luxuriöses Landgut an der Peripherie der Stadt, eine villa suburbana mit eigenem Freizeitpark, einzig für Fun, Action und zum Chillen bestimmt. Einer der mächtigsten Herrscher des damaligen Europa, der Salzburger Fürsterzbischof Markus Sittikus, ließ sich um 1613 diesen Sommersitz in einen eigens dafür designten Landschaftsgarten setzen. Edel war die Einrichtung, kunstvoll gestaltet aus erlesensten Kostbarkeiten der eben erst entdeckten Neuen Welt und des Fernen Ostens. Den weiten Weg von Südamerika nahmen etwa Sonnenblumen, die in Europa noch völlig unbekannt waren. Markus Sittikus zeigte sie stolz in seinem Ziergarten und auf einem eigens angefertigten Gemälde. Vom selben Kontinent importiert, tummelten sich Moschusenten in den Wasserbecken begleitet von Mandarinenten aus dem entlegenen China. Mitten unter ihnen schwamm wohl auch ein Pelikan, der ebenfalls Eingang in die Gemäldegalerie fand. Zur Schau gestellt wurden überdies Jagdtrophäen und Abbildungen von grotesken Wundern der Natur: ein achtbeiniger Hengst oder ein in Originalgröße wiedergegebenes Miniaturpferd. Und gerade deshalb können wir genau hier ein waschechtes Einhorn bestaunen.
Heutige Party-Hotspots und brandneues Soundsystem sind eins. Schon Event-Manager Markus Sittikus setzte auf den neuesten Stand der Technik für die Ausstattung der Festsäle, um die Akustik zu optimieren. Nur standesgemäße Gäste fanden Zutritt zu den neuesten Musikaufführungen frühbarocker Singspiele, den Vorläufern der Oper.
Wasser marsch!
Schaulustige staunten schon damals nicht schlecht über die Raffinesse an der fürstlichen Adresse, waren die Gärten doch öffentlich zugänglich. Am sensationellsten waren und sind natürlich seit jeher die Wasserspiele. Drachen, Delfine, Hirschgeweihe: Von überall her spritzt und sprüht es. In der einen Grotte sind Vogelstimmen zu hören, in einer anderen tanzt eine goldene Krone wie wild auf einer Wasserfontäne. Alles nur angetrieben vom Quellwasser Hellbrunns. Nixen, Wassermänner und Fische schwimmen elegant um eine Burg und während wir noch schauen und staunen, erwischt uns unvermutet ein Wasserstrahl. Die Schadenfreude der anderen währt nie lange, denn auch sie werden noch ihre Dosis abbekommen. So wie auch die Gäste des einstigen Gastgebers, die selbst an der Festtafel nicht auf dem Trockenen saßen. Für Kurzweil, Erfrischung und Lachen ist damals wie heute gesorgt.
Das Wechselspiel von Show zu Flow
Wieder draußen in sicheren Gefilden empfängt uns eine Parkanlage nach italienischem Renaissance-Vorbild: Ein Wasserparterre mit geometrisch angeordneten Fischteichen, zierlichen Stegen und grazilen Statuen, in dessen Mitte Markus Sittikus einen Erdbeerberg hatte errichten lassen, Sinnbild für das Paradies. Im darauf anschließenden englischen Landschaftsgarten, dem ursprünglichen Jagdgebiet, tummeln sich heute auf dem großzügig angelegten Abenteuerspielplatz die Kinder unter den großen Weiden. Wer noch nicht genug hat vom kostbaren Nass, kann sich erneut und diesmal freiwillig in der nahe gelegenen Kneipp-Anlage abkühlen.
Die Sportlicheren unter uns steuern indessen den Hellbrunner Berg an. Weithin sichtbar steht dort das Monatsschlössl, um das sich bis heute eine Legende rankt: Als sich 1615 Erzherzog Maximilian von Österreich auf seiner Durchreise in Hellbrunn aufhielt, ging Markus Sittikus mit ihm die Wette ein, dass er bis zu seiner Rückkehr innerhalb eines Monats ein Schlösschen erbauen werde. Tatsache ist, dass Schloss Waldems, wie es ursprünglich hieß, in sehr kurzer Zeit fertig gestellt wurde. Seit einhundert Jahren zeigt das Volkskundemuseum in diesen Räumlichkeiten Gegenstände des Salzburger Alltags. Der steile Aufstieg neben dem Schlössl wird mit einer atemberaubenden Aussicht belohnt: Zu unseren Füßen der Schlossgarten mit seinen Anlagen und den Wasserspielen verläuft die Sichtachse entlang der Hellbrunner Allee bis zur Festung Hohensalzburg. Wir freuen uns und gehen weiter. Auf dem schattigen Waldweg folgen wir dem Schild Watzmannblick und plötzlich tut sich vor uns ein Bergpanorama auf, aus dem majestätisch der Watzmann mit seinen sieben Gipfeln hervorsticht.
Eine Überraschung wartet noch beim Abstieg auf uns: das Steintheater. Durch Gletscherschliff und Steinbruch entstand hier eine Art Naturbühne. Markus Sittikus ließ die Höhlen und Felsformationen zu einer fantastischen Kulisse für Pastorale, Singspiele und Opern formen. Wie schön es doch wäre, einer Aufführung bei Kerzenlicht und Fackelschein beiwohnen zu können.
Vom botanischen in den zoologischen Garten
Für Einheimische ist Hellbrunn seit jeher ein Synonym für den Tiergarten. Im früheren Jagdgelände der Fürsterzbischöfe wurden am Hellbrunner Berg naturnahe Gehege angelegt, die uns die Fauna des ganzen Erdballs näherbringen. Einzelne Arten dürfen auch gestreichelt und gefüttert werden. Andere nutzen die Nischen und Grotten der Felswand, um von dort geschützt ihre Besucher zu beäugen. Sehen und gesehen werden. Das Spiel der Eitelkeiten existiert offensichtlich auch in der Tierwelt.
Naherholungsgebiet für jedermann
Zu Markus Sittikus‘ Zeiten stand sein gärtnerisches Gesamtkunstwerk – wie der Inschrift auf einem der Brunnen zu entnehmen ist – allen offen:
„Diese lieblichen Hügel hier – du kannst kräuterreiche Wiesen [und] helle Quellen sehen –
hat Markus Sittikus, Erzbischof und Fürst von Salzburg –
die unbeachteten Gaben der Natur nicht ohne Sympathie bewundernd –
mit Mauern umgeben und mit Theatern geschmückt.
Aus dem sumpfigen Grund sammelte er mannigfaltige Quellen
und widmete [sie] der werten Nachwelt 1613.“
Wir halten einen Augenblick inne und danken diesem weitblickenden, einstigen Landesvater für sein Geschenk an Lebensfreude.