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Bier trinken im Augustiner Bräu in Salzburg | © Tourismus Salzburg
Schauplätze
Das Müllner Bräustübl – Schluck für Schluck Salzburger Geschichte genießen
Das Augustiner Bräustübl ist ein Stück Salzburger Lebenskultur! Es wurde 1621 von Augustiner Mönchen im Salzburger Stadtteil Mülln gegründet – heute ist es ein fixer Programmpunkt bei jedem Salzburg-Besuch und Treffpunkt für Fans aus nah und fern über alle Generationen hinweg.
Traditionsreiches Ausflugsziel mitten in Salzburg
Fragt man einen alteingesessenen Salzburger, was er mit dem Müllner Bräustübl am Fuße des Salzburger Mönchsbergs verbindet, wird er vermutlich zunächst in Kindheitserinnerungen schwelgen. Wenn sich Verwandtschaftsbesuch von außerhalb Salzburgs angekündigt hat, stand damals wie heute oft auch ein Ausflug mit den Gästen ins Augustiner Bräu Kloster Mülln am Programm – ein wahres Highlight für Erstbesucher, aber auch für alle jene, bei denen ein Bräustübl-Besuch während des Salzburg-Aufenthaltes ein Fixpunkt ist.
Das Konzept des Augustiner Bräustübl Mülln besteht darin, dass ausschließlich die Getränke vom Bräustübl bezogen werden müssen – das Essen darf man tatsächlich selbst mitbringen. In den Korb wanderten also Holzbretter für die Jause, Besteck, Servietten, Speck, Käse und Essiggurken. Warmer Leberkäse, der sogenannte Radi (dazu später mehr), das Gebäck alles wurde frisch im Müllner Bräu bei einem der köstlichen Essensstände gekauft. Und natürlich noch das, was man zuhause vergessen hatte. Prost Mahlzeit!
Seit 1621 eine Institution
Gegründet wurde das Augustiner Bräu Kloster Mülln von den namensgebenden Augustinermönchen im Jahr 1621. Ende des 18. Jahrhunderts wurde das Gebäude bis 1851 zwischenzeitlich als Kaserne zweckentfremdet, jedoch bereits 1835 unter Kaiser Ferdinand I. von Österreich von der Benediktinerabtei Michaelbeuern übernommen. Es waren auch die Benediktiner, die sich für den Ausbau des wunderschönen Gastgartens verantwortlich zeigten – und damit für einen wahren „Run“ der Einheimischen auf das Müllner Bräustübl sorgten, vor allem an Wochenenden und Feiertagen. Verglichen mit heute hat sich diesbezüglich also praktisch gar nichts geändert. 1912 investierten die Benediktiner in ein Brauhaus, das in dieser Form auch noch heute existiert.
Bräustübl-Zahlen zum Staunen
Das imposante Augustiner Bräustübl in Mülln gilt mit über 5.000 Quadratmetern Nutzfläche als die größte Biergaststätte Österreichs. In fünf Sälen, drei Stüberln und einem gemütlichen Gastgarten mit beeindruckenden Kastanienbäumen, die den Gästen im Sommer wohltuenden Schatten spenden, finden sich insgesamt 2.400 Sitzplätze.
Apropos Säle: 2017 wurde dem denkmalgeschützten Augustiner Bräustübl ein neuer Saal ergänzt: der sogenannte Abt-Nicolaus-Saal. Wem die Räumlichkeit bekannt vorkommen sollte, der täuscht sich nicht: Es handelt sich bei diesem um den historischen Marmorsaal des Salzburger Hauptbahnhofs, der tatsächlich von dort nach Mülln übersiedelt wurde.
Über 600.000 Besucher zählt das Bräustübl im Schnitt pro Jahr, außerdem ist das Müllner Bräu Heimat für über 240 Stammtische. Und eine Sache haben fast alle Gäste gemein: Sie möchten das köstliche Bier der Augustiner Brauerei zu Salzburg Mülln genießen. Daher beträgt der jährliche Bier-Gesamtausstoß der Brauerei aktuell über 18.000 Hektoliter.
Kulinarik im Augustiner Bräu Salzburg
12 Wochen dauert es, bis das Augustiner Bier nach den strengen Kriterien des Reinheitsgebotes mit Hopfen, Malz, Hefe und Wasser im Müllner Bräu gebraut ist. 2012 wurde die Sudhaustechnik erneuert, aber das Rezept ist nach wie vor das althergebrachte. Eine Besonderheit des Brauvorgangs ist übrigens die offene Kühlung der Bierwürze im letzten Kühlschiff Österreichs und die offene Gärung. Beides kann man auch bei einer Führung durch das Augustiner Bräu bewundern – diese Chance sollte man sich nicht entgehen lassen!
Ganzjährig erhältlich ist im Müllner Bräu das klassische Augustiner Märzenbier, im saisonalen Bierkalender des Bräustübls stehen aber auch noch das Fastenbier (von Aschermittwoch bis Ostern) und das Bockbier (im November und Dezember) – beide zeichnen sich durch eine höhere Stammwürze und einen höheren Alkoholgehalt aus. Das Bier lässt man sich bringen – oder noch besser: Man holt es sich direkt an der Schank. Dort sieht man dabei zu, wie es direkt vom Holzfass stilecht in den Steinkrug gezapft wird. Besser geht’s nicht!
Kulinarisch geht’s weiter mit dem Müllner Bräustübl „Schmankerlgang“. Bei den einzelnen Buffet-Ständen gibt es vom gschmackigen Pinzgauer Kaspressknödel und Brathendl an der Grillerei über feinstes Gebäck, Käseschmankerl und würzigen Liptauer bis hin zum Leberkäse, dem Kümmelbraten und der Stelze alles, was das Genießerherz begehrt. Nicht zu vergessen die Salat- und Mayonnaise-Spezialitäten vom Feinkost-Stand Schwaighofer, der bereits seit über 100 Jahren im Bräustübl mit seinen Delikatessen begeistert. Pflicht ist außerdem ein Besuch beim „Radi & Radieschen“ Stand der Familie Atanassoff. Seit über 45 Jahren sorgt diese für frischen Radi (Rettich) zum Bier – ein Duo, das sich am Gaumen perfekt ergänzt.