Salzburger Bierkultur: 10 überraschende Fakten zum Schmunzeln und Staunen

Viel mehr als „nur“ Bier

Wer Bier hört, denkt natürlich an das erfrischend perlende Getränk aus Hopfen, Wasser und Malz. Die Salzburgerinnen und Salzburger gehen einen Schritt weiter und zelebrieren den Gerstensaft in vielen Facetten. Vom urigen Biergarten zum trendigen Szene-Lokal, von der Bierwanderung bis zur Ausbildung zum Biersommelier eröffnet sich Interessierten eine ganze Palette an Möglichkeiten.

Wussten Sie …

• … dass im Laufe des 14. Jahrhunderts eine „Bierglocke“ die Ausgangszeiten der Bevölkerung Salzburgs regelte? Die Glocke auf dem heutigen Rathaus läutete quasi die Sperrstunde ein – nach ihrem Ertönen hatte niemand mehr etwas auf der Straße verloren.
   
• … dass die Salzburger mit dem Jahr 1492 nicht zuerst die Entdeckung Amerikas verbinden? In diesem Jahr wurde „beim Stieglein an der Gstättn“ die Brauerei Stiegl gegründet. Diese Stiege (Treppe) gibt es heute nicht mehr, aber sie lässt sich gut erahnen, wenn man vom Anton-Neumayr-Platz in Richtung Haus der Natur schaut. Die Brauerei ist in den 1860er Jahren in den Stadtteil Maxglan abgesiedelt.
   
• … dass der Stiegl-Bierkutscher noch immer das Bier zu ausgewählten Partnerbetrieben bringt? Die Noriker-Hengste Joker und Rubin sind ein beliebtes Fotomotiv – und wohl die schönste Ursache für kleine Verkehrsbehinderungen entlang der Route.
   
• … dass Österreichs größte Biergaststätte das Augustiner Bräu im Salzburger Stadtteil Mülln ist? 1.400 Sitzplätze befinden sich alleine im schattigen Gastgarten mit 36 Kastanienbäumen. Zum Vergleich: Der Gastgarten des berühmten Münchner Hofbräuhauses zählt 400 Sitzplätze.
   
• … dass sich Österreichs älteste Weißbierbrauerei in Salzburg befindet? Die Weisse im Stadtteil Schallmoos gibt es seit 1901 und das flaschenvergorene, naturtrübe Weißbier wird noch heute nach dem Originalrezept gebraut. Die Bügelflaschen machen beim Öffnen ein unverkennbares „Plopp“-Geräusch. Unbedingt ausprobieren!

• … dass unter den elf Brauereien in der Stadt und näheren Umgebung viele reine Wirtshausbrauereien sind? Diese erzeugen nur so viel Bier, wie in den eigenen Gaststätten gebraucht wird. Frisch, nachhaltig und ganz schön individuell.
   
• … dass der Rupertikirtag zu den traditionsreichsten Volksfesten Österreichs zählt? Der Kirtag wird rund um den 24. September, den Namenstag des Landespatrons Rupert, gefeiert und zählt jährlich mehr als 100.000 Besuchende. Er gilt auch als Leitveranstaltung für die heimischen Brauer, da alle Salzburger Biere an diesem Ort vereint sind.
   
• … dass Bier zu mehr als 90 % aus Wasser besteht? Das glasklare Quellwasser für Salzburgs Biere stammt entweder vom Untersberg im Süden Salzburgs oder aus eigenen Brunnen und Quellen – in jedem Fall gilt, dass dem Rohstoff Wasser eine hohe Qualität zugesprochen wird; zumal der Härtegrad des hiesigen Wassers ideal für das Brauen einiger Bierstile ist.
   
• … dass in Salzburg die Ausbildung zum Diplom Biersommelier erfunden wurde? Der gebürtige Dortmunder Axel Kiesbye hat in Obertrum bei Salzburg ein Bierkulturhaus aufgebaut, in dem eine hochkarätige Ausbildung genauso angeboten wird wie Braukurse für interessierte Laien. Außerdem braut er in Zusammenarbeit mit den Österreichischen Bundesforsten das sogenannte „Waldbier“ – jedes Jahr in einer anderen Geschmacksrichtung.
   
• … dass Salzburg seine eigene „Bierguide“ hat? Martina Gyuroka vereint auf ihren Bierwanderungen auf humorvolle Weise Geschichte und Wirtshauskultur.

Neugierig geworden? Noch mehr interessante und überraschende Zahlen und Details gibt es bei einer Brauereiführung oder dem individuellen Themenspaziergang „Stadtwandern: Bierkultur Salzburg“.