Kontakt
Herbert-von-Karajan-Platz 11
5020 Salzburg, Österreich
19. Juli – 27. August 2025
Der "Jedermann" ist ein fester Bestandteil der Salzburger Festspiele. Vor der einzigartigen Kulisse des Salzburger Doms wird das „Spiel vom Sterben des reichen Mannes“ jedes Jahr aufgeführt. Im Zentrum der Tragödie steht der „Jedermann“, der kurz vor seinem Tod sein ausschweifendes Leben bereut und daraufhin von Gott begnadigt wird.
Hugo von Hofmannsthals "Jedermann" basiert auf der Tradition mittelalterlicher Mysterienspiele, insbesondere dem englischen "Everyman" aus dem 16. Jahrhundert. Uraufgeführt wurde das Theaterstück am 1. Dezember 1911 im Berliner Zirkus Schumann unter Max Reinhardts Regie. Er inszenierte auch die Premiere am 22. August 1920 bei den Salzburger Festspielen – die Geburtsstunde des Festivals. Mit wenigen Ausnahmen wird der "Jedermann" seither jährlich bei den Salzburger Festspielen aufgeführt – als Höhepunkt des Festivals.
Hofmannsthals Moralität erzählt eine nahezu universelle Geschichte: Gott schickt den Tod, um den reichen Lebemann Jedermann zu holen. Dieser wird in jener schweren Stunde von seinen Freunden, seinem Geld und seiner Buhlschaft verlassen. Erst nachdem er seine Verfehlungen bereut und sich zum Christentum bekennt, kann er mit dem Glauben und seinen guten Werken vor den göttlichen Richterstuhl treten.
Traditionell wird der "Jedermann" im Freien vor den Eingangsarkaden auf dem Domplatz aufgeführt. Dieser Ort scheint wie geschaffen für das religiöse Stück. In der abends effektvoll ausgeleuchteten Fassade fügen sich die Monumentalstatuen der Heiligen harmonisch in das Bühnenbild ein. Bei Schlechtwetter dient das Große Festspielhaus als Alternative, auch wenn es trotz besserer Akustik nicht ganz mit dem Domplatz mithalten kann.
Die Besetzung des Jedermanns liest sich seit jeher wie das Who’s Who der deutschsprachigen Theaterlandschaft. In der Titelrolle begeisterten schon Größen wie Oscarpreisträger Maximilian Schell, Klaus Maria Brandauer, Peter Simonischek, Tobias Moretti oder Lars Eidinger. Die Buhlschaft gaben beispielsweise Christiane Hörbiger, Senta Berger oder Veronica Ferres.