Pfarrkirche St. Erhard
Einst als Spitalskirche errichtet, zählte Sankt Erhard zu den Besitztümern des Stift Nonnberg. Der Heilige Erhard war ein Zeitgenosse des Salzburger Landespatrones Rupert und war wohl ein iroschottischer Mönch, der als wundertätiger Helfer der Kranken und Beschützer der Armen galt.
Wo früher bereits eine kleine Kapelle gestanden hatte, wurde im Jahr 1689 die neue Erhardkirche nach den Plänen des jungen Baumeisters Giovanni Gaspare Zugalli fertig gestellt. Sogar ein Friedhof wurde 1727 gegenüber der Kirche angelegt, der jedoch schon Mitte des 19. Jahrhunderts wieder aufgelassen wurde. Im Jahr 1853 wurde St. Erhard Pfarrkirche und ist es bis heute geblieben. In der Einheitlichkeit ihres Stiles in italienischem Barock stellt die Pfarrkirche St. Erhard einen der bemerkenswertesten Sakralbauten Salzburgs dar.
Die Kirche zeigt sich als ein Meisterwerk Salzburgs aus der Zeit, als der Stil des italienischen Barock mit all seinem Prunk, der Lebensfreude und der Fülle an Farben und Formen bevorzugt wurde. Zu den Besonderheiten im Erscheinungsbild zählen die kuppelbekrönte Zweiturmfassade, die zweiflügelige Treppe und der Wandbrunnen samt Löwenkopf als Wasserspeier. Nach alten Vorstellungen entstammt das Wasser einer Heilquelle mit reinigender und lebensspendender Wirkung.
Das Innere der Erhardkirche ist durch reiche Dekoration und farbenreichen Stuck der Brüder Francesco und Carl-Antonio Brenno geprägt. Das Hochaltarbild zeigt die Taufe der Odilia durch den Heiligen Erhard und wurde von Johann Michael Rottmayr im Jahr 1692 geschaffen. Der großzügige mit Stuckmarmor verkleidete Hochaltar stammt vom Bildhauer Andreas Götzinger.
Die am Hochrelief gearbeiteten Figuren stellen die drei Salzburger Gründungsbischöfe, den Heiligen Rupert, Vitalis und Virgil dar sowie den Heiligen Martin von Tour. Den vier Bischöfen sind die vier Kardinaltugenden Klugheit, Starkheit, Mäßigkeit und Gerechtigkeit zugeordnet.