Kirche St. Maria Loreto
Die Loretokirche der Kapuzinerinnen in der Nähe des Mirabellgartens ist trotz ihrer unauffälligen Fassade ist eine kleine Überraschung. Der Innenraum ist bekannt für seine Gnadenbilder und das sogenannte „Loretokindel“ aus dem 17. Jahrhundert.
Die Loretokirche ist zu jeder Tageszeit gut besucht. Das liegt zum einen an ihrer zentralen Lage nahe dem Mirabellgarten in der Paris-Lodron-Straße. Zum anderen sieht sich der Ruhesuchende von einer Vielzahl von Gnadenbildern umgeben, in der rechten Seitenkapelle jenes von Maria Loreto. Auch das „Loretokindel“ erfreut sich eines großen Zustroms, wird es doch als wundertätig verehrt. Diese 11 cm kleine geschnitzte Jesusfigur aus Elfenbein stammt aus dem 17. Jahrhundert. Sie trägt ein edelsteinbesetztes Gewand, das von Nonnen des Klosters gefertigt wurde. Pilger aus nah und fern kommen, um sich das Kindl auf den Kopf setzen und segnen zu lassen.
Die bewegte Vergangenheit der Loretokirche in der Stadt Salzburg reicht bis in die Wirren des Dreißigjährigen Krieges zurück. Die Nonnen des Loretoklosters in Landshut trafen auf ihrer Flucht im Jahr 1632 in Salzburg ein. Von Erzbischof Paris Lodron erhielten sie die Erlaubnis, ein Kloster zu erbauen, dessen Grundstein im September 1633 gelegt wurde. Das Frauenkloster umfasste 30 Zellen für die Nonnen.
Als im Jahr 1800 die Franzosen in Salzburg einrückten, wurde das Kloster als Soldatenunterkunft und Magazin zweckentfremdet. Nur sechs Jahre später drohte die Aufhebung der Klostergemeinde. Um dieser zu entgehen, entschieden sich die Nonnen zur Ausspeisung von Armen und seither wird an Notleidende unentgeltlich die Klostersuppe verteilt. Bei einem Luftangriff im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche von Bomben getroffen und schwer beschädigt. 1946 wurde die Loretokirche wieder aufgebaut und geweiht.