Müllner Kirche
Die spätgotische Müllner Kirche wurde im 15. Jahrhundert errichtet und steht als Teil des UNESCO-Weltkulturerbes Salzburger Altstadt unter Denkmalschutz. Besonderes Kennzeichen ist der hohe gotische Turm mit charakteristischem Helm und doppelter Laterne.
Die Müllner Pfarrkirche steht auf geschichtsträchtigem Boden: Schon in heidnischer Zeit war die Anhöhe über dem Salzachufer im Stadtteil Mülln eine Stätte des Kultes. Bereits ab 1048 soll hier eine Marienkapelle gestanden haben. Das kleine Kirchlein wurde über die Jahre zu klein, weswegen man 1439 mit dem Bau der spätgotischen Saalkirche begann. 1453 wurde diese feierlich eingeweiht.
Ihre letzte Ausgestaltung erfuhr die Müllner Kirche in der späteren Barockzeit: der bescheidene Zugang lässt kaum erahnen, welche Pracht Besucher im Inneren erwartet. Zwei Löwenköpfe schmücken das Kirchenportal, der Saal wird durch den mächtigen, aus rotem Marmor geschaffenen Hochaltar dominiert. Er beinhaltet eine kostbare Statue der Gnadenmadonna mit Jesuskind, einem spätmittelalterlichen Meisterwerk von 1460. Weitere Blickfänge sind die prächtig geschmückte Kanzel sowie die doppelgeschoßige Musikempore, deren Brüstungen sich über die ganze Seite des Raumes schwingen.
Die Müllner Kirche bildet den markanten Abschluss der Salzburger Altstadt im Nordosten nahe des Müllner Bräustüberls. Wer einen Spaziergang über den Mönchsberg macht, sollte am Beginn oder am Ende dieser kleinen Stadt-Wanderung unbedingt einen Blick ins Innere der Müllner Kirche werfen.
Zudem ist der idyllische Friedhof aus dem Jahr 1453 - genannt "Die Himmels-Terrasse" - sehenswert, der nach fast 140 Jahren seit Mai 2017 wieder öffentlich zugängig ist. Direkt neben der Müllner Kirche gelegen, bietet er auf knapp 3.000m² einen atemberaubenden Blick über das UNESCO-Weltkulturerbe. Neben den Friedhöfen in St. Peter und St. Sebastian findet sich in Mülln die dritte historische Ruhestätte. Seit fünfhundert Jahren befinden sich in den Columbarien die Grabstellen der damals im Kloster lebenden Mönche. Die ebenfalls im Friedhof gelegene Kreuzkapelle aus dem Jahr 1709 diente als Aufbahrungsort. Der Deckenschmuck der Kapelle stammt von Josef Schmidt, der barocke Altar von Johann Michael Greiter.