Steingasse
Die Steingasse ist der ältesten Gassen der rechten Salzburger Altstadt. Sie verläuft parallel zur Salzach am Fuße des Kapuzinerberges und zieht mit ihrem mittelalterlichen Charme Besucher aus aller Welt in ihren Bann.
Neben der Salzach als wichtigem Transportweg für das Salz, das weiße Gold der Berge, war es vor allem die Steingasse, die als Haupteinfallstraße vom Süden her galt. Darüber hinaus war sie auch die befahrenste Straße ins Gebirge und weiter nach Italien, was sie zu einer wichtigen Nord-Süd-Verbindung für den mittelalterlichen Handel machte. Aber auch bodenständiges Handwerk und Gewerbe hatte in der engen Gasse über Jahrhunderte hinweg eine Heimstatt gefunden. Hafner, Töpfer, Färber und Gerber - jene Gewerbe, die Wasser benötigten - siedelten sich hier an. Bis zur Salzachregulierung im Jahre 1862 besaßen nahezu alle der imposanten Häuser, die zum Großteil heute noch stehen, auf ihrer Rückseite direkten Zugang zur Salzach und prächtige Gärten.
Ein Spaziergang durch die Steingasse ist ein beschauliches Erlebnis und am schönsten am späten Vormittag, wenn die Sonne die Fassaden der alten Häuser stimmungsvoll erhellt. Heute finden sich nur noch wenige Geschäfte in dieser Gasse. Die breite Imbergstraße hat als Hauptverkehrsader die schmale Steingasse ersetzt. Die Häuser der Gasse werden heute vor allem als Wohnhäuser genutzt. Auch Joseph Mohr, der berühmte Textdichter des Weihnachtsliedes „Stille Nacht! Heilige Nacht!“, wohnte einst in der Steingasse 31. Am Ende der Gasse befindet sich der „Engelwirtsbrunnen“ – ein eindrucksvoller Wandbrunnen aus Marmor.
Die Steingasse ist der ideale Ausgangspunkt für einen Aufstieg auf den Kapuzinerberg. Die kleinen Mühen der Wanderung werden durch den Blick auf das schöne Stadtpanoramen belohnt. Auf halber Höhe dieser Treppe (Kapuziner- oder Imbergstiege) befindet sich versteckt in einer Ecke das reizende Kirchlein St. Johann am Imberg, das schon die Geschwister Mozart oft und gerne besuchten.