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Mozartstatue am Mozartplatz in Salzburg | © Tourismus Salzburg GmbH / M. Trummer
Stadterlebnis
Mozart. Dem Genie auf der Spur.
Mozart, das ist irgendwie Salzburg pur. Sein Gesicht schmückt Statuen und Pralinen, sein Name findet sich auf Straßenschildern, Souvenirs und Konzertreihen. Ich persönlich denke bei „Mozart“ zuerst an das Geburtshaus in der Getreidegasse und an „Die Zauberflöte“. Der Themenspaziergang „Stadtwandern: Mozart“ ist eine Spurensuche und eröffnet Einblicke auf wichtige Stationen seines Lebens.
Wo alles begann.
Wo startet man besser als an dem Ort, wo Mozart das Licht der Welt erblickte? Bei seinem Geburtshaus. Die gelbe Fassade ist weltbekannt, sie ziert bestimmt Millionen Fotos auf der ganzen Welt. Im Museum kann man eine faszinierende Zeitreise machen mit originalen Instrumenten, der Wohnung der Mozarts und einer umfassenden Ausstellung. Dafür nehme ich mir später ausreichend Zeit. Für den Moment verharre ich nur ein bisschen vor dem Haus, denn die Atmosphäre hier ist einzigartig: Salzburger, denen Mozart sozusagen in die Wiege bzw. in die Stadt gelegt wurde mischen sich mit Touristen, die verzückt und auch mal ehrfurchtsvoll ihre Kameras halten.
Salzburgs heiligsten Schatz behüten.
Über die Salzach führt die Stadtwanderung weiter in die Schwarzstraße. Das Gebäude mit der Nummer 26 ist quasi das Herz des Mozartimperiums. Die Stiftung Mozarteum Salzburg wurde 1880 gegründet und hat drei Hauptaufgaben: die beiden Museen zu verwalten, Mozarts Erbe wissenschaftlich zu ergründen und Konzerte zu veranstalten. Mir kommt ein Spruch meiner Mutter in den Sinn: „Mozarts Musik kannst du überall hören. Aber nirgendwo klingt sie so schön wie in Salzburg.“ Dass sie Recht hat, liegt nahe – denn schon alleine ein paar Minuten vor dem Haupthaus der Stiftung zu verweilen, versetzt einen in eine ganz besondere Stimmung: Man hört Studenten, die Tonleitern proben und Menschen, die mit großer Begeisterung und beinahe ehrfürchtigem Respekt von Mozart sprechen.
Mozarts Familie besuchen.
Die nächste Station des Spaziergangs ist der Friedhof St. Sebastian. In einem Schaugrab (ach?!) liegen Mozarts Vater, Nichte und Großmutter sowie seine Witwe und deren Tante. Erst beim genauen Blick auf die Rückseite des großen Grabsteins wird klar, dass auch Constanzes zweiter Ehemann hier begraben ist. Mehr als die Schattenseite blieb ihm auch nach dem Tod nicht. Das mit dem Schaugrab finde ich spannend und forsche ein wenig im Internet nach. Und siehe da, Vater Leopold liegt tatsächlich gleich „nebenan“ in Gruftarkade Nr. 84. Außerdem notiere ich mir, dass ich später noch den Friedhof St. Peter besuchen werde, wo Schwester Nannerl bestattet ist.
Ein Denkmal. Die Römer. Ein Todesfall.
Auf dem Weg zurück in die Altstadt wird die „Instagrammability“ Salzburgs mit empfohlenen Fotospots unterstrichen. Auf dem Mozartsteg etwa kann ich in jede Richtung ein Highlight-Foto machen. Und natürlich fotografiere ich auch das Denkmal am Mozartplatz. Seit 1842 steht es da und hat eine traurige Anekdote zu erzählen. Geplant war, es 1841 zum 50. Todestag von Mozart im Beisein seiner Witwe Constanze aufzustellen. Wie es halt so ist in einer Stadt mit langer Geschichte, wurde beim Graben ein römisches Mosaik im Boden gefunden, dem man nun die ganze Aufmerksamkeit schenkte. Als die Statue im September 1842 schlussendlich enthüllt wurde, war in der Zwischenzeit die Witwe bereits verstorben. Heute steht das Denkmal mit dem stolz blickenden Wolferl vor dem letzten Wohnort von Constanze (das rosarote Haus hinter ihm) und zu seinen Füßen liegt eine Nachbildung des Mosaiks.
Ein Leben im Dienst der Kirche.
Nur ein paar Schritte weiter möchte ich noch das Taufbecken im Salzburger Dom anschauen, an dem er als „Joannes Chrystostomus Wolfgangus Theophilus“ getauft wurde. Den letzten Vornamen übersetzte er später in Amadeo oder Amadé. Mozart und die Kirche, das war eine brisante Mischung, da der Fürsterzbischof Mozarts Arbeitgeber war. Während seiner Zeit in Salzburg komponierte Wolferl für zwei Fürsterzbischöfe, Schrattenbach und Colloredo. Der erste war ein großer Förderer und Ermöglicher, der zweite aber wollte, dass Mozart strenge Bürozeiten einhielte und seine Werke „wie immer“ geschrieben würden. Unmöglich, so etwas einem Kreativkopf mitzuteilen! Mozart wollte lieber ausprobieren und internationale Trends in seine Musik einfließen lassen. Am Ende verließ er Salzburg. Sein Erbe aber bleibt und ist Anziehungspunkt für abertausende Fans und wer ein wenig genauer hinschaut, kann sie spüren, diese „Faszination Mozart“.