Picknick mit Gurkerl

Zwischen Kirchtürmen und Essiggurkerl

Zurück zur Frage, was Gurkerl und Studenten mit den Salzburger Festspielen zu tun haben. Die Antwort ist einfach: den Furtwänglerpark in Salzburgs Altstadt. Wir suchen uns diesen Park für unser Picknick aus, weil man wohl selten inmitten so viel Flair naschen kann. Auf der einen Seite haben wir die wunderschöne Universitätskirche, auf der anderen die Festspielhäuser. Ach, was diese Gemäuer nicht alles zu erzählen hätten! Von Fürsterzbischöfen würden sie reden und von Promis am Roten Teppich. Der Blick schweift weiter zur Aula der Universität. Und davor befinden sich fünf lebensgroße Essiggurken. Was sich komisch anhört, ist ein Kunstwerk des steirischen Künstlers Erwin Wurm und Zeugnis dafür, dass Salzburg auch ganz gut mit Zeitgenössischem umzugehen weiß. Diese Installation ist Teil des „Walk of Modern Art“ und wer genau schaut, findet noch 13 weitere Kunstwerke inmitten des barocken Stadtkerns. Aber um ehrlich zu sein: Keine andere Skulptur macht so hungrig wie diese Gurkerl! Der Rest der Gebäude, die den Park umgeben, ist Universität, was auch das junge Geplauder erklärt, das wir in den Menschengruppen rund um uns hören und in das sich gelegentlich das Glockengeläut der umliegenden Kirchen mischt. 

Salzburger Schmankerl to go

Salzburg hat so einiges zu bieten, wenn es ums Essen geht – auch beim Take Away für unser Picknick. Genießer (und Faule) etwa haben die Möglichkeit, sich in Salzburger Restaurants und Hotels fix-fertige Picknickkörbe zu bestellen. Wir aber lassen für unser Picknick die feinen Restaurants und coolen In-Cafés links liegen und gehen zum Markt. Der Grünmarkt findet täglich außer Sonntag statt und liegt nur wenige Meter neben den schönsten Picknick-Adressen der Stadt. Wir holen uns frisches Brot, ein bisschen Käse und leckere Würstel. Dazu gibt es buntes Obst und eine Salzburger Breze. Viele Salzburger holen sich auch ein Bosna beim Balkan-Grill und setzen sich einfach an die Uferböschung der Salzach. Wenn dann die Sonne hinter dem Mönchsberg untergeht und die Bewegungen der Möwen und Enten beinahe meditativ werden, kann man schon mal die Zeit vergessen. 

Die besten Plätze im Zentrum

Kulinarisch bleibt also die Qual der Wahl. Auch bei der Kulisse kann die Auswahl schwierig werden. Salzburg ist so romantisch-schön, da scheint ohnehin jeder Flecken wie gemalt. Neben dem Furtwänglerpark mit seinem urbanen Flair und dem Salzachufer mit dem Bilderbuch-Blick auf die Altstadt lohnt sich auch der Aufstieg auf die Stadtberge. Gerade der Mönchsberg ist einfach ideal für ein Picknick. Wer es gerne etwas uriger hat, nimmt das Essen mit in den Biergarten vom Augustiner Bräu und holt sich sein frischgezapftes Bier stilsicher im Tonkrug. Es scheint: Hat man erst einmal den Plan gefasst, outdoor zu essen und gleichzeitig die schönsten Ecken Salzburg kennenzulernen, fällt einem erst auf, wie viele Möglichkeiten es gibt. 

Mit dem Fahrrad nach Hellbrunn

Der Vorteil des Picknicks in der Stadt ist natürlich, dass alles Notwendige in Geh- und Griffweite ist. Die Goodies kann man aber auch in einen Rucksack packen und mit dem Rad einen Ausflug machen. Das muss gar nicht weit sein: Der Park von Schloss Hellbrunn ist in einer gemütlichen halben Stunde zu erreichen und bietet reichlich Platz, um die Picknickdecke auszubreiten und Frisbee oder Ball auszupacken. Die Anlage ist auch deshalb ein guter Tipp, weil es öffentliche Toiletten gibt. Kinder finden hier einen der größten und coolsten Spielplätze der Stadt. Sollte der Proviant zur Neige gehen oder einen die Lust nach Eis überkommen, ist die Lösung durch das gastronomische Angebot in Hellbrunn nur einige Schritte entfernt. 

Wir bleiben heute im Furtwänglerpark, genießen unsere Breze vom Markt und schmunzeln über die Menschen, die sich mit den Gurken von Erwin Wurm fotografieren lassen. Dieses Salzburg ist durchaus eine tolle Stadt – mit Kultur und Alltag und Genuss auf engstem Raum. 

Wir bitten um Respekt für Natur und Tiere – bitte keinen Müll liegenlassen!