Marienwallfahrtskirche Großgmain
Eine der ältesten und bedeutendsten Marienwallfahrten im Salzburger Land war die Kirche die Gnadenmutter "auf der Gmain". Die Lage am Fuße des sagenumwobenden Untersberges war schon damals Ort mit einer positiven Strahlung, als "Kraftort" spürbar gewesen.
Wie die meisten marianischen Wallfahrten aus dieser Zeit ist sie an ein plastisches Gnadenbild gebunden: Die Steingussfigur einer "schönen Madonna" aus der Zeit um 1400. Ein anschauliches Zeugnis für die Bedeutung der Großgmeiner Wallfahrt geben die beiden Wundertafeln aus dem Jahre 1513, die zu den ältesten ihrer Art zählen und heute am Eingang und im Altarraum angebracht sind. Einen in marianischen Wallfahrtsorten ungewöhnlichen Brauch stellte das unblutige Opfern von Hühnern am Hochaltar dar, die während der Messe in einem Schrank hinter dem Altar gebracht wurden, der noch heute erhalten ist. In unseren Tagen ist die Großgmainer Kirche und der ihr angeschlossene Marienheilgarten wieder ein gern besuchtes Ziel von Touristen und Wallfahrern.
Neben der Gnadenstatue birgt die Kirche einen weiteren hochrangigen Kunstschatz von überregionaler Bedeutung. Es handelt sich um sechs vollständig und zwei weitere in Fragmenten erhaltene spätgotische Tafelbilder von 1499. Sie stammen vom ehemaligen Flügelaltar der Kirche und zählen zu den schönsten und wertvollsten spätgotischen Kunstschätzen Österreichs und des süddeutschen Raumes. Da der Name des Künstlers nicht bekannt ist, ist er nach seinem Hauptwerk als Meister von Großgmain in die kunsthistorische Literatur eingegangen. Andere seiner Werke finden sich in weltbekannten Museen.