Salzburger Stier
Der Salzburger Stier ist eines der letzten erhaltenen spätgotischen Hornwerke der Welt und befindet sich auf der Festung Hohensalzburg. Es ist auch das älteste mechanische Musikinstrument, das regelmäßig gespielt wird.
Fürsterzbischof Leonhard von Keutschach gab das Hornwerk 1502 in Auftrag. Wie in anderen Städten, Stiften und Klöstern hatte es eine reine Signalfunktion, etwa um die Bürger morgens zu wecken und abends an die Schlafenszeit zu erinnern. Das ursprüngliche Hornwerk bestand nur aus Windkasten, Blasebalg und 135 Pfeifen. Der F-Dur-Dreiklang des Hornwerks ähnelte dem Brüllen eines Stiers, so entstand im Volksmund der Name Salzburger Stier.
Um 1640 wurde zusätzlich zum Hornwerk eine Walzenorgel angeschafft, die anfangs nur den sogenannten Alten Choral spielte. Gut 100 Jahre später wurde das Repertoire um 11 Melodien der Hofkapellmeister Eberlin und Leopold Mozart ergänzt, sodass jeder Monat seine eigene Melodie hatte.
Heute erklingt der charakteristische F-Dur-Dreiklang gefolgt von einer der 12 Melodien täglich um kurz nach 7, 11 und 18 Uhr, jeweils nach dem Glockenspiel in der Altstadt. Wenn die Geräuschkulisse nicht allzu laut ist, kann man den Salzburger Stier vom Domplatz oder Residenzplatz gut hören.
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