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Leuchtbrunnenkonzert | © knaro.at
Schauplätze
Ein leuchtender Brunnen und rhythmische Klänge
Jeden Sommer wird der Mirabellgarten an bestimmten Abenden zu einer zauberhaften Freiluftbühne. Die Hauptrollen spielen heimische Blasmusikkapellen und der elegante Vier-Elemente-Brunnen. In den Nebenrollen glänzen die Sterne, der Mond und der wunderschöne Mirabellgarten als Gesamtkunstwerk.
Es beginnt gerade zu dämmern und über uns zeigen sich vereinzelt die ersten Sterne. Wir sind auf dem Weg in den Mirabellgarten, wo um 20 Uhr das Leuchtbrunnenkonzert beginnen wird. Im Sommer finden hier jeden Mittwoch diese besonderen Konzerte im ehemaligen „hochfürstlichen Lustgarten“ statt. Als wir am Veranstaltungsort gegenüber dem Vier-Elemente-Brunnen eintreffen, warten dort bereits viele Besucher auf den Beginn des Konzerts. Einige haben sich Klappstühle mitgebracht, andere haben es sich auf den traditionellen Schönbrunner Bänken gemütlich gemacht. Wieder andere lehnen an den alten Bäumen und unterhalten sich leise.
Die Wassertropfen funkeln wie tausend Kristalle
Wir gesellen uns zu einer Gruppe Spanier – offenbar eine Familie – die aufgeregt miteinander tuscheln und in Richtung Brunnen gestikulieren. Und tatsächlich ist der Anblick des historischen Brunnens im Herzen des Mirabellgartens schier atemberaubend: in buntes Licht getaucht, strahlt er eine fast magische Schönheit aus. Die Wasserfontäne funkelt wie aus tausenden kleinen Kristallen gemacht. Die großen, mythologischen Steinfiguren, die die vier Elemente symbolisieren, werden vom weichen Licht umschmeichelt: Hades, der für das Element Erde steht, Paris für das Element Wasser, Aeneas als Symbol für das Element Feuer und Herkules als bildlich-mythologische Darstellung des Elements Luft.
Ein einstündiger Ohren- und Augenschmaus
Während wir noch in die Betrachtung dieses Schauspiels vertieft sind, bahnt sich schon das nächste an: Der Einzug der Postmusikkapelle Salzburg, die am heutigen Abend für den musikalischen Ohrenschmaus sorgen wird. Die Musiker marschieren in Formation vom Schloss Mirabell durch den Mirabellgarten bis zum Aufführungsort gegenüber dem Brunnen. Pünktlich um 20.30 Uhr beginnt das kostenlose Konzert, das eine Stunde dauern wird. Die in leuchtendes Rot gewandeten Mitglieder der Kapelle schlagen die Zuschauer sofort in ihren Bann. Mit Klarinette, Trompete, Trommel und anderen klassischen Blasinstrumenten geben sie verschiedene Stücke zum Besten – mal zünftig-flott, mal besinnlicher. Sogar eine Sängerin ist mit von der Partie. Das Repertoire der Postmusikkapelle ist vielfältig – von Udo Jürgens bis zum alpenländischen Volkslied ist alles dabei. Wir ertappen uns dabei, wie wir bereits beim ersten Stück fleißig mitwippen. Abwechselnd betrachten wir den wunderschön beleuchteten Brunnen und die eifrig musizierende Kapelle. Und können verstehen, warum die traditionellen Leuchtbrunnenkonzerte und auch die Promenadenkonzerte, die am späten Vormittag stattfinden, so großen Zuspruch finden.
„Wenn die Musi spielt und der Brunnen leuchtet, das ist etwas Besonderes“
Neben zahlreichen Sommergästen der Stadt Salzburg haben sich die Salzburger Blasmusikkapellen auch ein heimisches Stammpublikum erspielt. Wir fragen einen älteren Herrn in Lederhose, ob er schon einmal hier war. Er lacht herzlich und erklärt, dass er schon seit vielen Jahren zu den Promenaden- und Leuchtbrunnenkonzerten kommt. „Ich schaffe es zwar nicht jede Woche, aber einmal im Monat bin ich immer da“, erklärt er uns. Dazu radelt er vom bayerischen Freilassing extra nach Salzburg, stellt sein Rad am Mirabellplatz ab und genießt die Atmosphäre. „Der Mirabellgarten ist so schon wunderschön“, sagt er, und fügt lächelnd hinzu: „aber speziell am Abend, wenn die Musi spielt und der Brunnen so bunt angeleuchtet wird – das ist etwas ganz Besonderes.“