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Schauplätze

Wo Magie auf ganz große Emotionen trifft: Salzburg zur Festspielzeit

Aufgeregt packe ich meinen Reisekoffer, denn endlich geht es für mich zu den Festspielen nach Salzburg. Voller Vorfreude auf ein besonderes kulturelles Erlebnis macht sich in mir ein kribbelig schönes Gefühl breit. Es fühlt sich an wie ein Haufen wild durcheinanderflatternder, blind verliebter Schmetterlinge, die nur darauf warten, endlich auf Reise geschickt werden zu dürfen.

Von Nicole Hacke, Operaversum

Und dabei wollte ich noch vor ein paar Jahren von Salzburg gar nichts wissen. Während all meine klassikaffinen Opernfreundinnen dort aufschlugen, um in der Blauen Gans fein zu nächtigen, im Großen Festspielhaus ihre Opernstars zu bewundern und diesen für mich völlig unverständlichen, aber offensichtlich unverwechselbaren Lifestyle zu genießen, zog es mich viel lieber in die großen Opernhäuser Europas.

Gegen den kulturellen Charme Salzburgs kann man sich nicht erwehren

Doch als ich plötzlich selbst im malerischen Städtchen an der Salzach aufschlage und eine intensive Woche lang kulturellen Genuss erleben darf, verstehe ich, was jeden Kulturliebhaber und reiselustigen Gast so magisch in die Mozartstadt zieht.

Mit großen Augen, Bauklötze staunend, wandere ich bei herrlichstem Kaiserwetter durch die engen, lauschigen Gassen der Altstadt, vorbei an hochherrschaftlichen Bauten der Belle Époque, durchquere die berühmte Getreidegasse, in der Wolfgang Amadeus Mozarts Geburtshaus steht und entdecke im verwinkelten Gassenlabyrinth unzählige Durchgänge, die wiederrum in andere Straßen der Altstadt abzweigen. Vergnüglich irre ich umher, tauche neugierig ein in das ästhetische Stadtbild und lande nach kurzer Zeit vor den Eingangstoren des hochaufragenden Salzburger Doms, ein wahrhaft barockes Prachtstück architektonischer Baukunst.

Von dort abzweigend entdecke ich in nördlicher Richtung den Residenzplatz, der in den Mozartplatz übergeht und ein weiteres Ensemble barocker Architekturperlen offenbart. Mein Blick schweift fasziniert zur Festung Hohensalzburg, die für mich das historische Sahnehäubchen der Stadt darstellt. Alles sagt mir jetzt: Hier wohnt, lebt und atmet Kultur aus jeder Pore! Gegen diese geballte kulturelle Charme-Offensive kann sich keiner auflehnen oder gar entziehen. Es bleibt schlichtweg vergebene Mühe. Und ist doch der Mühe auch gar nicht wert. Denn in Salzburg treffen Kultur und Lebensart so völlig ungezwungen und genussvoll aufeinander, dass man nur schleichend und schier widerstandslos bemerkt, mit welcher Intensität der besondere Kulturreichtum der Stadt zur gelebten Lebensart wird und die Lebensart selbst eine einzigartige Kultur in sich birgt. Beide sind, ob sie es wollen oder nicht, untrennbar miteinander verbunden und gegeneinander nicht austauschbar.

Kultur und Lebensart sind in Salzburg untrennbar miteinander verbunden

Als Gast, ob klassikaffin, Kultur verliebt, historientreu oder gar nichts von alldem, wird man der Freiheit, sich in der Stadt an der Salzach aus jeglichem kulturellen Geschehen auszuklinken, brüsk beraubt. Dafür sorgen schon die Museen, Kunstgalerien, Schlösser, Festival-Highlights.

Die Festspiele locken mit besonderen neuinszenierten Opernaufführungen und lösen ein so dringliches “Haben-Wollen-Gefühl” aus, dass man viele andere Festspiele dafür verschmäht, nur um das einzigartige Flair der Festspielhochburg Salzburg zumindest einmal erleben zu können. Es ist eine unverwechselbare Stimmung, sobald man das Große Festspielhaus betritt, die vielen schönen Damen in ihren stilvollen Abendkleidern betrachtet und sich unter die freudig aufgeladene Atmosphäre mischen kann. Spätestens beim Betreten des Auditoriums wird einem bewusst, dass “Dabei-Sein” einfach alles bedeutet, was man sich jemals zu erhoffen gewagt hat, denn Exklusivität und Alleinstellungsmerkmal, auch was die exquisite Sängergarde anbelangt, sind bei den Salzburger Festspielen Trumpf.

Aber nicht nur der klassische Musikgenuss, sondern ein ebenbürtig unübertreffliches Highlight findet alljährlich auf dem Domplatz statt: Der Jedermann, Hugo von Hoffmannsthals berühmtes Theaterstück vom Leben und Sterben des reichen Mannes, auf das sich die Welt jedes Jahr aufs Neue freut. Die Enttäuschung ist daher immer groß, wenn sich der Salzburger Schnürlregen über der Freilichtbühne ergießt und das Publikum in die erlauchten Hallen des Großen Festspielhauses zwingen muss. Schließlich ist die wundervolle Kulisse der Domfassade nicht zu toppen. Man muss einfach draußen sitzen, das Firmament über sich erstrahlen und den Dom erleuchtet sehen, um das Open Air Schauspiel vor der imposanten Fassade vollends genießen zu können.

Operaversum Magazin Cover | © Operaversum

Unser Tipp: Im Operaversum Magazin schmökern

Operaversum ist das erste deutschsprachige Opernmagazin, das Kultur, Genuss und Lifestyle vereint. Rund um das Erlebnis Oper und klassisches Konzert erfahren die Leser:innen über einzigartige Kulturreiseziele, außergewöhnliche Festivalstandorte, traumhafte Unterkünfte und kulinarische Genussmomente. Persönliche Interviews mit charismatischen Opernstars geben besondere Einblicke in die magische Welt des Operngesangs. Für die Herausgeberin Nicole Hacke ist es eine Herzensangelegenheit, eine Brücke zwischen Kultur und Lifestyle zu schlagen und die Oper zu einem magischen Place-to-be" zu machen.

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Caféhauskultur in Salzburg und warum die “Echten” Mozartkugeln dem “Original” nicht das Wasser reichen können

Apropos Genuss! Auch die Caféhauskultur lässt sich in Salzburg fein gustieren. Vielleicht kennen Sie schon die Original-Mozartkugeln der Konditorei Fürst, die bitte nicht zu verwechseln sind mit den Echten Mozartkugeln? Nein? Dann haben Sie jetzt schon etwas verpasst, denn gleich beim ersten Biss in den saftigen Schokoladenüberzug, zergeht die feine Praline mit ihrer cremig zarten Nougattextur samtig auf der Zunge und rät dem Belohnungssystem, sich nie wieder von den “Echten” einreden zu lassen, sie seien das “Original”!

Ein Geheimtipp in Salzburg ist auch das Café Schatz mit seinen unverwechselbaren Kardinalsschnitten, die der deutsch-österreichische Tenor Jonas Kaufmann so sehr liebt. Aber erzählen Sie dieses Geheimnis bitte nicht weiter.

Kulturelle Vielfalt, Perspektivenreichtum und Natur satt – Salzburg, ein Paradies auf Erden

Und was die Moderne in Salzburg betrifft, so vermischt sie sich elegant mit ihrem historischen Erbe. Davon zeugt beispielsweise der “Walk of Modern Art”, eine Freilichtausstellung moderner Skulpturen, die sich dezent in das ästhetische Stadtbild einfügen. Das unverwechselbare Stadtbild vor Augen, fällt mir just folgender Glaubenssatz meines Großvaters ein: “ Wen Gott fallen lässt in dieses Land, den hat er lieb!” Selbstredend sprach er damals von seiner Heimat, dem Allgäu. Doch genau dieser Glaubenssatz lässt sich auch wunderbar auf Salzburg und das Salzburger Land übertragen. Wie glücklich dürfen sich wahrhaft die Salzburger fühlen, inmitten kultureller Vielfalt aus dem Vollen schöpfen zu können und noch dazu einen so zauberhaften Naherholungswert zu haben. Denn auch die in unmittelbarer Nähe gelegenen Hausberge Untersberg, Kapuzinerberg, Gaisberg und Mönchsberg laden zum Wandern, Spazierengehen und Verweilen ein.

Vielfalt trägt in diesem Kleinod viele Namen und teilt sich mit dem Perspektivenreichtum glatt die Lorbeeren. Denn auch aus der Sicht der Vögel auf die historische Altstadt und dem majestätischen Gebirgspanorama, das sich bei klarer Sicht thronend im Hintergrund der Festung Hohensalzburg aufbaut, kann man das bunte Stadttreiben in aller Ruhe und vor allem in Ruhe aus luftigen Höhen genießen. Empfehlenswert ist definitiv eine Wanderung auf einen der vielen Hausberge oder aber man pickt sich die gastronomischen Dachterrassen, wie die des Hotel Stein, heraus und genießt dort bei einem Sundowner die herrliche Aussicht auf eine Stadt, die im Kleinen mit großem Herzschlag pulsiert.

Alles in Salzburg erhebt sich genussvoll. Doch was neben Genuss, Kultur und Lebensart eine wohl ebenso bedeutungsvolle Rolle im Leben der Salzburger spielt, ist das, was aus Traditionen gewachsen ein Zugehörigkeitsgefühl vermittelt. Nennen wir es Heimat oder besser gesagt: Das Heimatwerk Dort nämlich werden besondere Trachten nach traditionellen Vorlagen gefertigt. Aus über 1000 edlen und naturreinen Stoffen kann die Dirndl-Liebhaberin auswählen, sich auf Maß geschneidert mit einem individuellen Stofftraum eindecken und diesen in das Große Festspielhaus entführen - genau an den Ort, wo Magie auf ganz große Emotionen trifft und die Bühne der Welt ein Kulturerlebnis sondergleichen darstellt, dass eine ungestillte Begehrlichkeit weckt.

Autor Nicole Hacke
Veröffentlicht 15.07.2024

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